Landessegelverbände des DSV

Die Bergstraße hat 35 neue kleine Kapitäne

Segelwochen am Heppenheimer Bruchsee

Auch in diesem Jahr veranstaltete der Wassersportverein Bergstraße auf dem Heppenheimer Bruchsee wieder Segelkurse für Kinder, die traditionellen Segelwochen. Sie finden seit nunmehr 19 Jahren unter der bewährten Leitung der Jugendwartin Ursula Sigmund mit Unterstützung ihres Mannes Detlef statt. So konnten insgesamt 35 Kinder im Alter zwischen 5 und 13 Jahren, aufgeteilt auf die erste und die dritte hessische Ferienwoche, an den Segelsport herangeführt werden. Auch dieses Jahr waren Kinder dabei, die die letzten Jahre bereits mitgemacht hatten, den Rekord hielt ein Kind mit 7maliger Teilnahme. Sie konnten auf ihre Erfahrung aufbauen und durften von Anfang an segeln.

Das Konzept lief nach bewährtem Rezept. In mehreren Gruppen übten die Kinder im Bootshaus an Opti-Dummies die ersten Manöver, also Wende und Halse, die Segelführung bei den verschiedenen Kursen zum Wind, sowie Anlegen und Ablegen. Selbstverständlich gab es auch Theorie und die seemännischen Knoten wurden geübt, ohne die auch der kleine Optimist nicht vernünftig aufgetakelt werden kann. Zwischendurch gab es Spiele, z.B. „Wikingerschach“. Dabei werden zwei Mannschaften gebildet, die sich in einem Abstand von einem Holzkönig in Reihen aufstellen und versuchen, die Bauern der gegnerischen Mannschaft umzustoßen, ohne den König zu berühren.

Die Optikapitäne gehen an Bord. (Foto Sigmund)

Bereits am ersten Tag ging es aufs Wasser. Zuerst vorsichtig zu zweit ohne Segel, um die Reaktionen des Bootes und die Wirkung des Ruders kennenzulernen. Dabei paddelt ein Kind, das Zweite ist am Ruder. Dann wurde es ernst, jeder durfte alleine segeln und das Gelernte in die Tat umsetzen. Die Jugendwartin half dabei nach, indem sie „Optiball“ spielen ließ. Hierbei kam es darauf an, einen Ball von Boot zu Boot zu werfen, ohne ihn lange zu behalten. Oder sie ließ kleine Bälle auf dem See verteilen und die Kinder mussten sie mit den Booten als Wettbewerb einsammeln. Ein perfektes Spiel, um die Segelkurse zu üben.

Die erste Woche (15. – 19.07.) brachte gleichmäßigen Wind und sonniges Wetter. Die sehr homogene Gruppe aus 20 Kindern konnte das Gelernte ausgiebig üben. Die zweite Woche (29.07. – 02.08.) glänzte durch Sommerhitze mit wenig Wind. Trotzdem wurde das Programm von 15 Kindern erfüllt. Ein Highlight dieser Woche war die Anlieferung von drei neuen Optis. Die Kinder durften diese gleich nutzen und veranstalteten eine Wahl für die zukünftigen Namen der drei neuen Boote. Wetterbedingt waren die Kinder in dieser Woche allerdings mehr im Wasser als auf dem Wasser.

Zum Segeln gehört auch ein mögliches Kentern des Bootes. Wichtig ist dann, dass man die Kontrolle behält, das durchgekenterte Boot wieder aufzustellen und hineinklettern kann. Dieses Verhalten wurde ausgiebig geübt. Am Anfang durften die Kinder vom Steg ins Wasser springen und mussten zum Sicherungsboot schwimmen. Dabei erlebten sie, dass es gar nicht so einfach ist, mit einer Schwimmweste zu schwimmen. Später durften sie ihr Boot absichtlich kentern und mussten es wieder aufrichten. Ein auf dem Kopf stehendes Boot kann ganz schön hoch sein, wenn man daneben schwimmt und nur mit dem Kopf aus dem Wasser schaut.

Bootsbeherrschung üben, erstmal mit Paddel und Ruder.

Geht schon ganz gut. Wende auf Amwindkurs.

Kenterübung. Das Boot schlägt um.

Aufrichten eines gekenterten Bootes.

Und nun wieder ins aufgerichtete Boot.

(Fotos Sigmund)

Erfreulich für den Wassersportverein ist, dass diese Aktion nun schon sehr lange läuft und es der Jugendwartin Ursula Sigmund immer wieder gelingt, Betreuer aus der Vereinsjugend zu gewinnen. In der ersten Woche waren dies Paul Neher, Krystian Roth, Jamie-Oliver Schmidt, Georg und Johanna Pigulla. In der zweiten Woche Leon und Daniel Dörflinger, Paul Neher und Michel Schütz. Für die Verpflegung sorgte in der ersten Woche die Jugendwartin selbst, in der zweiten Woche dann Gabi Dörflinger. Allen diesen Ehrenamtlichen ein großes Dankeschön.

Günther Probst

Wikingerschach (rechts Ursula Sigmund). Foto: G. Probst