Landessegelverbände des DSV

Wo haben unsere Kadersportler und Kadersportlerinnen im Winter trainiert?

Zum meteorologischen Frühlingsanfang richten wir noch einmal den Blick zurück auf unser Wintertraining in den verschiedenen Bootsklassen, während wohl alle Seglerinnen und Segler, Surferinnen und Surfer – egal ob Freizeit- oder Leistungssportler, in freudiger Erwartung auf die Saison 2024 sind.


Unsere Aktiven im Leistungsbereich haben sich darauf mit ihren Trainern schon fleißig in Südeuropa vorbereitet.

So waren unsere drei 420er-Teams mit Coach Lutz Kirchner im italienischen Sanremo (Aregai), um zu trainieren und am Carnival-Race teilzunehmen. Trainiert wurde in Kooperation mit den Mannschaften des Bayerischen Seglerverbandes bei unterschiedlichsten Bedingungen. Beim Carnival-Race gab es dann nur an einem von vier Tagen richtigen Wind, weshalb vier Rennen an diesem Tag gesegelt wurden. Die Mannschaft Hannes Wehrle/Finn Meichle (Jollensegler Reichenau/Württembergischer Yacht-Club) konnte am Ende, im Feld der 120 Teilnehmer, einen sehr guten 7. Platz erzielen. Mit komplett zerrissenem Spinnacker in dem Rennen, in dem sie führten, zeigten beide viel Kampfgeist und es reichte noch für Platz 12. Ohne das Malheur (mit einem 1. Platz in der Wertung) wären die Beiden unter die Top 3 insgesamt gekommen. Trainingsziel für alle Teams war vor allem die Geschwindigkeits- und Technikoptimierung, sowie der Vergleich mit der Konkurrenz. Saisonziele sind die Deutschen Jugendmeisterschaft und die Jugend-EM in Thessaloniki – für Hannes und Finn auch die World Sailing Youth World Championships (siehe 29er).

Im 470er möchte das junge Team Amelie Wehrle/Riccardo Honold (Jollensegler Reichenau/Bodensee-Yacht-Club Überlingen) in die Fußstapfen von Simon Diesch und Anna Markfort (WYC,Verein Seglerhaus am Wannsee) treten. Gerade haben Simon und Anna mit Platz vier bei der Weltmeisterschaft eine sehr starke Leistung gezeigt und wir drücken weiter die Daumen für die beiden offenen Events zur Olympia-Qualifikation. Amelie und Riccardo sind gerade erst dem 420er „entstiegen“ und eine hoffnungsvolle Nachwuchsmannschaft. Beide trainierten und trainieren auch schon auf Mallorca und streben erste Erfolge bei der Europameisterschaft (U-21, Thessaloniki) und der Deutschen Meisterschaft auf ihrem Heimatrevier Reichenau an.

Die 29er – zunächst „allein“ und später auch in Kooperation mit „Team West“ haben auf Mallorca sehr gute Trainingsbedingungen, vor allem guten Wind vorgefunden. Schon Ende 2023 und zu Beginn 2024 waren Wind und Wellen den Mannschaften um Trainer Marc Harms gewogen. Im vergangenen Winter haben sie die Europa-Cups weggelassen, um sich voll auf große Umfänge im Wassertraining zu konzentrieren. Dies besonders in Vorbereitung der Qualifikationsrennen für die World-Sailing Youth-Worlds, also der U-19 WM des Welt-Segelverbands, die in diesem Jahr am Gardasee stattfindet. Die erste Ausscheidungsserie wird über Ostern in Hyéres gesegelt. Aber auch die WM im dänischen Aarhus und die Dt. Jugendmeisterschaft in Friedrichshafen sind Zielwettkämpfe unserer 29er.

Der jüngste Nachwuchs unseres Verbandes war mit den Optis und Trainer Jakob Janich in der Fasnetswoche im französischen Hyéres aktiv. So wie viele andere Landesverbände und Vereine aus Norddeutschland, so dass bei guten Windverhältnissen, wahlweise Trainingsrennen mit großen Teilnehmerfeldern realisiert werden konnten. Anfang März stand dann am Gardasee in Riva die Youth Centenary Regatta auf dem Plan: Nicolas Troeger (BYCUE) belegte mit Platz 21 von 100 Booten einen ordentlichen Platz zum Auftakt der Regattasaison, seine Trainingspartnerin Hannah Welker (WYC) war mit Platz 31 ebenfalls happy und dabei gleichzeitig beste deutsche Teilnehmerin.

Hauptziele unserer Optis sind in diesem Jahr die WM-EM-Ausscheidung Anfang Mai in Travemünde und die Deutsche Jugendmeisterschaft ebenfalls in der Ostseestadt. Aber auch der Start bei der Schweizer Meisterschaft (Versoix) wird sicher von vielen „Optimisten“ aus unseren Reihen angestrebt.

Bei Athen fanden die „iQFOiLs“ mit Trainer Peter Ganzert wiederum gute Trainingsbedingungen vor. Zu Gast im bestens ausgestatteten „Athens Watersports Club“ waren auch die aktiven iQFoil-Kadersportler aus Bayern mit Trainer Diederik Bakker. So haben beide Gruppen sowohl über den Jahreswechsel und auch Mitte Februar bestens kooperiert. Zu unseren Jungs und den vier bayerischen iQs kamen fallweise auch zwei bis drei griechische iQFOiLer hinzu, so dass auch Trainingseinheiten und -Rennen mit 10 Boards möglich waren. Hauptziele unserer vier Jugend- u. Junior-iQs in dieser Saison sind die Deutsche Jugendmeisterschaft am Bodensee und die Jugend-Weltmeisterschaften Ende Oktober auf Mallorca.
Anfang März starten drei unserer Nachwuchs-iQFoiler bei den iQ-Games in Cadiz, um weiter erste Erfahrungen in internationalen Feldern zu sammeln. Für Alisa Engelmann (Württembergischer Yacht-Club) ist dieser Wettkampf in Cadiz indes viel bedeutsamer: Sie startet im Seniorinnen-Feld und hat weiterhin noch die Chance, ihre Olympiafahrkarte für Paris/Marseille zu lösen. Alle Daumen sind gedrückt!

Für unseren Formula Kiter Jan Vöster (Württembergischer Yacht-Club) aus Neuenburg startete das Jahr indes nicht wie jedes andere. Der frischgebackene Perspektiv Kader des DSV absolvierte im Januar seine Grundausbildung bei der Bundeswehr. Durch seine starken Leistungen im vergangenen Jahr erreichte Jan den zweithöchsten Bundeskader-Status und bekam dadurch einen Platz als Sportsoldat vom Deutschen Segler Verband. Dadurch kann Jan sich nun ausschließlich auf seine Kite-Karriere auf dem Weg zu den olympischen Spielen 2028 in Los Angeles konzentrieren. Gemeinsam mit der Top GER Kiterin Leonie Meyer trainierte Jan den Winter über in Tarifa. Im Februar ging es dann nach Fuerteventura um mit den Senioren Männern und den weltbesten Kitern zusammen zu trainieren. Im April findet die WM der in Hyéres statt, bis dahin kann sich Jan, dank dem Platz in der Fördergruppe der Bundeswehr, nun komplett auf seine Vorbereitung konzentrieren. Wir dürfen gespannt sein, wie die Karriere des 20-Jährigen verläuft.